Ode an die Nacht (German Edition) by Catalina Cudd

Ode an die Nacht (German Edition) by Catalina Cudd

Autor:Catalina Cudd [Cudd, Catalina]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-12-09T05:00:00+00:00


Heute stand der vermaledeite Fototermin an.

Toni dachte nicht daran, sich herauszuputzen. Ihre Haare hatte sie zu einem unordentlichen Pferdeschwanz zusammengebunden. Make-Up benutzte sie sowieso nie. Sie wühlte eine Cargohose heraus, die ziemlich locker auf den Hüften saß, und ein T-Shirt mit V-Ausschnitt. In ihrem Schrank lag noch immer Leon Priests Pullover, den er ihr im Sanctum-Studio zugeworfen hatte. Irgendwie musste sie versäumt haben, ihm das Kleidungsstück zurückzugeben. Sie zog den Pulli heraus und sog den herbfrischen Geruch ein, bevor sie ihn fallen ließ, als habe sie sich verbrannt.

»Wir fahren in einer halben Stunde«, sagte Ethan beim Frühstück zu ihr. »Der Termin findet in einer alten Industriekulisse statt.«

»Mh«, machte sie und goss Milch über ihr Müsli.

»Du siehst toll aus«, sagte Chris. »Ich wette, die Fotos werden der Hammer.«

Sie blickte ihn an, fragte sich, ob er scherze, aber er schien seine Worte ernst zu meinen. Der Bassist war ein hübscher Kerl mit seinen schwarzen wilden Haaren und den braunen Augen. Um den Hals trug er ein Lederband mit gravierten silbernen Perlen und im Ohrläppchen glitzerte ein kleiner Silberring. Seine Unkompliziertheit und seine immer gute Laune machten es leicht, ihn zu mögen.

Er lächelte sie an. Sie bemerkte, dass sie ihn studiert hatte, und konzentrierte sich wieder auf ihr Frühstück. Ja, sie mochte Chris, aber mehr auch nicht.

Priest schob geräuschvoll den Stuhl nach hinten. »Wir treffen uns in der Eingangshalle. Pünktlich.« Er stapfte aus dem Raum.

»Mein Gott, wir sind heute aber fröhlich gestimmt«, brummte Victor. »Wenn Ode to the Night in den Läden steht, brauche ich eine Therapie. Bäume umarmen oder so.«

»Wir gehen im Frühjahr auf Tour«, sagte Quinn. »Leon und ich tüfteln gerade an einem Bühnenkonzept herum. Deine Therapie wird warten müssen.«

Victor grinste. »Ah, wieder monatelange mit euch im Tourbus eingesperrt zu sein, ist genau das, was ich brauche.«

Toni schob die Rosinen an den Rand der Schüssel und malte Kreise in das Müsli.

Wenn ihr Werkvertrag ausgelaufen war, würde jeder sein Leben weiterführen. Sie hatte keine Ahnung, was sie dann machen sollte. Die Mitarbeit an einem Rogue-Album könnte eine gute Referenz sein, um in eine Band einzusteigen. Oder sie würde sich um einen Studienplatz an der Musikakademie bewerben. Vielleicht würde auch wieder reichen Typen Drinks servieren und Straßenmusik machen. Egal, solange es ihr gelang, ihr altes Leben hinter sich zu lassen - und diesen Mistkerl von einem Sänger.

Bisher hatte sie sich nicht darum gekümmert, was sie mit ihrer Arbeit hier verdienen würde. Ethan hatte ihr ein Konto eingerichtet, aber sie hatte noch keine Gelegenheit gefunden, sich damit zu beschäftigen. Auf Hardenstein brauchte sie kein Geld und die nächste Bankfiliale lag auch nicht gerade um die Ecke. Toni wollte möglichst keinen Cent ausgeben; sie würde das Geld noch brauchen.

»Ich habe keine Lust auf diese Fotos«, sagte sie eine halbe Stunde später mürrisch, als Priest ihr die Fondtür aufhielt.

»Ich weiß«, sagte er und warf die Tür ins Schloss. Er stieg auf der Fahrerseite ein, Ethan nahm mit einer Mappe auf dem Beifahrersitz Platz. »Valentin ist großartig, Toni. Das Ergebnis wird dir gefallen.«

»Mh, ganz besonders, wenn es überall zu sehen ist.



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